100 Jahre Schweizerischer Erdbebendienst

Seit 100 Jahren zeichnet der Schweizerische Erdbebendienst (SED) Erdbebensignale auf. In dieser Zeit erfasste der Dienst rund 13¡®100 Ersch¨¹tterungen durch lokale Beben. Im Jubil?umsjahr gew?hrt der Erdbebendienst Einblicke in seine vergangenen, gegenw?rtigen und k¨¹nftigen T?tigkeiten.

Vergr?sserte Ansicht: Erdbebenwarte
Die erste Erbebenwarte in Degenried (Bild: Bildarchiv / ETH-Bibliothek)

Seit der bundesgesetzlichen Regelung der Erdbeben¨¹berwachung im Jahr 1914 besteht der Schweizerische Erdbebendienst (SED) als offizielle Fachstelle des Bundes f¨¹r Erdbeben. Der SED trat in die Fusstapfen der Schweizerischen Erdbebenkommission, die 1878 als weltweit erste st?ndige Organisation zur Beobachtung von Erdbeben gegr¨¹ndet worden war. Die ehrenamtlich organisierte Kommission stiess sp?testens nach der Einrichtung der ersten Schweizer Erdbebenwarte 1911 im Degenried bei Z¨¹rich an ihre personellen und organisatorischen Grenzen. Der Bund ¨¹berf¨¹hrte deshalb den ?seismischen Landesdienst? in eine professionelle Institution, die heute der ETH Z¨¹rich angegliedert ist.

Vergr?sserte Ansicht: Erdbeben-Messstationen
Ab Mitte der 1930er Jahre standen dem Schweizerischen Erdbebendienst vier Seismographen f¨¹r die Datenerhebung zur Verf¨¹gung. Heute umfasst das nationale seismische Netzwerk ¨¹ber 100 Stationen. (Bild: SED / ETH Z¨¹rich).

Der SED heute

Seiner Kernaufgabe, der seismischen ?berwachung der Schweiz und des grenznahes Auslands, blieb der Erdbebendienst in seinem 100-j?hrigen Bestehen treu. Was aber 1914 mit einer einzigen Erdbebenwarte begann, f¨¹hren heute ¨¹ber 100 in der ganzen Schweiz verteilte Stationen fort, die das seismische Netzwerk bilden. Von den rund 13¡®100 damit erfassten Erdbeben waren ungef?hr 1¡®600 f¨¹r Personen sp¨¹rbar.

Heute bestimmt der SED nicht nur die Erdbebengef?hrdung in der Schweiz, sondern ist auch ?usserst aktiv in Forschung und Lehre. Die neu gewonnenen Erkenntnisse vermittelt er der interessierten ?ffentlichkeit, Medien und Beh?rden, und er liefert fundierte Informationen zu aktuellen seismischen Ereignissen. Daneben bietet der SED umfangreiche Dienstleistungen f¨¹r Dritte an, beispielsweise bei der seismischen ?berwachung von Industrieprojekten wie Geothermiebohrungen. Der Erdbebendienst ¨¹bernimmt dar¨¹ber hinaus nationale Aufgaben wie beispielsweise in der wissenschaftlichen Mitarbeit bei der ?berwachung des Atomteststoppvertrags.

Mit vertieften Kenntnissen besser sch¨¹tzen

Erdbeben sind die Naturgefahr mit dem h?chsten Schadenspotential in der Schweiz. Doch sie lassen sich bisher weder vorhersagen noch verhindern. Die Kooperation mit der ETH Z¨¹rich und insbesondere dem Departement Erdwissenschaften erm?glicht es dem Schweizerischen Erdbebendienst, international auf h?chstem Niveau zu forschen. Durch das Zusammenspiel von ?ffentlichkeitsrelevanten Dienstleistungen und wegweisenden Forschungsprojekten tr?gt der SED massgeblich dazu bei, das Wissen ¨¹ber die Naturgefahr zu erweitern. Solche vertieften Kenntnisse sind unabdingbar, um die Bev?lkerung besser vor den Auswirkungen eines Bebens zu sch¨¹tzen.

Monatliche Eindr¨¹cke zum Jubil?umsjahr

Im Jubil?umsjahr gew?hrt der SED Einblicke in seine vergangene, gegenw?rtige und k¨¹nftige T?tigkeiten. Auf der Webseite zum Jubil?umwerden in der Rubrik ?Snapshots? monatlich aussergew?hnliche Eindr¨¹cke aus verschiedenen Arbeitsgebieten ver?ffentlicht. Eine Jubil?umsausstellung sowie ein Tag der offenen T¨¹r im Herbst 2014 bieten zudem Gelegenheit, sich ein eigenes Bild vom Schweizerischen Erdbebendienst zu machen.

Vergr?sserte Ansicht: Mitarbeiter SED
Zu Beginn arbeitete neben Alfred de Quervain als Leiter des SED lediglich ein Assistent. Heute besch?ftigt der SED ein rund 60-k?pfiges internationales Team. (Bild: SED / ETH Z¨¹rich)

Der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Z¨¹rich

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Z¨¹rich ist die Fachstelle des Bundes f¨¹r Erdbeben. In dessen Auftrag ¨¹berwacht der SED die Erdbebenaktivit?t in der Schweiz sowie im grenznahen Ausland und beurteilt die Erdbebengef?hrdung in der Schweiz. Im Falle eines Erdbebens informiert der Schweizerische Erdbebendienst ?ffentlichkeit, Beh?rden und Medien ¨¹ber den Ort, die St?rke und m?gliche Auswirkungen.

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